Die SPD-Kreistagsfraktion steht in der Frage zum Erhalt des Krankenhausstandortes in Crivitz ganz hinter den Vorstellungen des Landrates Stefan Sternberg. Das geht aus einer Fraktionssitzung hervor.

Portrait Dr. Margret Seemann

„Wir haben zu diesem Thema sehr intensive Diskussionen geführt. Schlussendlich stellen wir uns hinter unseren Landrat und unterstützen den eingeschlagenen Weg vollumfänglich.“, fasst Dr. Margret Seemann, Fraktionsvorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Ludwigslust-Parchim zusammen.

Nachdem im Dezember 2019 bekannt wurde, dass die Geburtenhilfe künftig in Parchim konzentriert werden sollte, wurde der Aufschrei der Bevölkerung immer größer. Nach und nach wurde auch bekannt, dass das Crivitzer Krankenhaus bereits seit Jahren rote Zahlen schreibt und sich ein enormer Schuldenberg angehäuft hat.

„Es geht nicht mehr nur um die Geburtshilfe und die Gynäkologische Station, sondern eher um die Rettung des gesamten Hauses. Der Gesellschafter MediClin hat bereits angekündigt, dass er die Geburtsstation zum 30.06.2020 schließen will. Die Kündigungen seien bereits ausgesprochen. Bevor der Landkreis Ludwigslust-Parchim nicht die Mehrheit der Anteile an dem Krankenhaus besitzt, kann auch er eine solche Schließung nicht einfach rückgängig machen. Ob die Geburtshilfe und die Gynäkologische Station im neuen Konzept dann noch zu halten ist, ist momentan noch absolut ungewiss, so ehrlich muss man einfach sein.“, erklärt Dr. Margret Seemann.

Die Pläne des Landrates sehen vor, das Crivitzer Krankenhaus, gemeinsam mit den Helene-von-Bülow-Kliniken in Hagenow und Ludwigslust in einer Krankenhausholding zu bündeln. Dabei hat der Landrat auch bereits klar gemacht, dass der Landkreis Ludwigslust-Parchim die Klinik nur schuldenfrei übernimmt und somit einen kompletten Neustart beginnen kann. Ziel soll es sein, eine bestmögliche medizinische Versorgung im Kreisgebiet sicherzustellen. Aber: Auch das Land Mecklenburg-Vorpommern mit Zuständigkeit für die Krankenhaus-Planung soll nicht aus der Verantwortung gelassen werden. So ist geplant, das Land zur Finanzierung der Rekommunalisierung heranzuziehen.

„Das Krankenhaus weist eklatante strukturelle Probleme auf. Wenn es zu einer Rekommunalisierung kommt, sind zudem große Investitionen notwendig, um die Klinik auf einen modernen und zukunftsfähigen Stand zu bringen. Nun heißt es vorerst abwarten, was die Verhandlungen von Landrat, Gesundheitsminister und dem Krankenhausbetreiber hervorbringen. Die SPD-Fraktion unterstützt die Pläne der Verwaltung zur Rekommunalisierung des Hauses in Crivitz. Für uns ist klar, dass der Standort erhalten werden muss, um eine vernünftige und zuverlässige medizinische Versorgung im Landkreis Ludwigslust-Parchim zu sichern.“, schließt Dr. Margret Seemann.